Der Goldpreis hat es bislang noch nicht geschafft, über den 1.720-Dollar-Bereich auszubrechen. Das Edelmetall pendelt aktuell um den Schlusskurs von Mittwoch. Doch ausgerechnet Goldman Sachs sieht Gold als Favorit im Rohstoffsektor. Ausgerechnet? Ja, die US-Bank war lange Jahre sehr bearish für das gelbe Metall. Doch Jeff Currie, Chefanalyst Rohstoffe bei Goldman Sachs, ist seit einigen Monaten bullish für den Goldpreis.
Jeff Currie bleibt weiterhin bulliosh. Das bekräftigte er gestern noch einmal. Seiner Ansicht nach lasse sich noch nicht abschätzen, wie Covid 19 die Wirtschaft beeinflussen werde. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg erklärte Currie angesichts der zahlreichen Maßnahmen, die ihrem Charakter nach zu einer Abwertung der Währungen führen würde, sei Gold das richtige Asset. Unterstützung erhält er dabei von einem Kollegen der UBS. „Eine Sache, die unsere Kunden betrachten, ist Gold (…) Kunden erkennen, dass es ein Vermögenswert sein kann, der ihnen eine Versicherung bietet, falls die Dinge völlig schiefgehen und die Inflation wieder anzieht“, so Mark Haefele, Chief Investment Officer von UBS Global Wealth Management ebenfalls in einem Interview mit Bloomberg.
DER AKTIONÄR bekräftigt seine Einschätzung, dass Gold ein wesentlicher Bestandteil eines diversifizierten Portfolios sein sollte. Gold ist eine Versicherung gegen die Gefahren, die aktuell im Finanzsystem lauern und durch die Maßnahmen der Notenbanken mittelfristig noch steigen werden. Die Notenbanken tun derzeit praktisch alles, um Währungen zu schwächen. Davon profitiert die älteste Währung: Gold. Aktuell scheint einzig der noch starke US-Dollar Gold den Goldpreis an einem neuen Hoch in US-Dollar hintern. Doch wie ein anderer Analyst unlängst sagte: Es ist durchaus denkbar, dass die US-Notenbank auf dem Devisenmarkt interveniert, um den US-Dollar zu schwächen. Und das könnte Gold noch einmal zusätzlich beflügeln.