Nachdem sich der Goldpreis in den vergangenen Wochennach oben gearbeitet hat, scheinen die Bären nun ihrerseits auf den Plan zu treten und eine Gegenbewegung einläuten zu wollen. Bereits gestern geriet Gold unter Druck. Allerdings sollte man diese Bewegung angesichts des Feiertags in den USA und auch in Kanada nicht allzu hoch bewerten. Das Volumen war überschaubar. Dazu ging Silber praktisch unverändert aus dem Handel. Doch im europäischen Handel kommt auch heute Druck bei den Edelmetallen auf.
Zur Stunde notiert der Goldpreis rund 9 Dollar im Minus, Silber verliert 0,25 Dollar. Gründe für diese Kursschwäche sind auf den ersten Blick schwer auszumachen. Der US-Dollar kann sich (gemessen am US-Dollarindex DXY) nur leicht erholen. Doch was dem Goldpreis zu schaffen macht, ist die Rendite der US-Anleihen. Die steigt gerade relativ deutlich und notiert für die zehnjährigen US-Anleihen bei 1,36 Prozent, gestern lag die Rendite noch bei 1,32 Prozent. Und bei Anleihen ist das ein relativ kräftiger Anstieg. Das wiederum macht dem Goldpreis zu schaffen. Wenn man Charttechnik auf die Rendite der Staatsanleihen anwenden möchte, dann scheint der Abwärtstrend gerade zu brechen. Ein Ausbruch über 1,40 Prozent sollte zudem relativ rasch einen Anstieg auf 1,50/1,55 Prozent nach sich ziehen.
Wie bereits mehrfach erwähnt: Der Kampf um die Marke von 1.840 Dollar bei Gold wird für die Bullen nicht leicht zu gewinnen sein. Von Seiten der Rendite der US-Staatsanleihen kommt Rückenwind für die Bären. Klettert die Rendite weiter, ist durchaus ein erneuter Rutsch unter die Marke von 1.800 Dollar im Bereich des Möglichen. Es wird ein harter Kampf. Und der Anstieg der vergangenen beiden Wochen ist nichts Wert, solange den Bullen der Ausbruch über 1.840 Dollar bei Gold versagt bleibt. Anleger sollten sich in einem solchen Umfeld – auch wenn es verlockend aussieht – mit Hebelprodukten zurückhalten. Der Markt hält seine Karten noch verdeckt, wohin die Reise in den kommenden Wochen gehen wird.