Der Goldpreis notierte gestern während des gesamten Handels im Minus. Und so überraschte es auch nicht, dass die meisten Goldminenaktien in Kanada einen schwachen Start erwischt haben. Doch obwohl der Goldpreis auch am Ende noch im roten Bereich notierte, schafften es die großen Minenaktien ins Plus. Der Goldminenindex HUI war prozentual sogar der Index mit den höchsten Gewinnen.
Deutet sich hier eine langsame und von den meisten nicht beachtete Erholung der Minenaktien an? Ein Blick zurück: Im Zuge des Goldpreisverfalls mussten die Minenaktien im vergangenen Jahr deutlich Federn lassen müssen. Die Aktie des Marktführers Barrick Gold hat sich im vergangenen Jahr fast halbiert. Kein Wunder, schmolzen doch die Margen mit dem fallenden Goldpreis zusammen.
Chance bei Minenaktien
Interessant dabei: Die Goldminen-Aktien neigten bereits zur Schwäche, als der Goldpreis noch im Aufwärtstrend gewesen ist. Schon in der letzten Phase des Aufschwungs zogen die Goldminen-Aktien nicht mehr mit. Umgekehrt bedeutet das: Die Goldminen könnten jetzt bei einem noch schwachen Goldpreis die Trendwende einläuten. Auch von Seiten der UBS sieht man das wohl ähnlich. Zwar rechnet die Schweizer Großbank für das laufende Jahr noch mit einem schwachen Goldpreis. Doch bei Goldminenaktien sehen sie bereits Kaufchancen.
Natürlich würde ein Preisverfall bei Gold auf unter 1.000 Dollar je Unze auch an den Minenaktien nicht spurlos vorüber gehen. Barrick Gold zum Beispiel hat All-In Sustaining Costs (in diese Kosten sind auch Abschreibungen mit eingerechnet) je Unze von 950 Dollar. Sprich: Die Marge wäre in diesem Bereich praktisch aufgezehrt. Doch stabilisiert sich der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau – wofür einige Indizien sprechen – dann könnten die im vergangenen Jahr verprügelten Minenaktien tatsächlich vor einem Comeback stehen. Anleger können deshalb vor allem bei den großen Werten wie Barrick Gold oder auch Goldcorp eine erste Position aufbauen.