Die Gilead Sciences-Aktie ist in den Tagen vor Weihnachten zeitweise um fast 20 Prozent abgestürzt. Dafür hat die Ankündigung des amerikanischen Pharmadienstleisters Express Scripts gesorgt, der künftig exklusiv ein gerade zugelassenes Medikament des Wettbewerbers Abbvie an seine Kunden vertreiben will.
Gilead hat mit seinem Mittel Sovaldi 50 Prozent seines Konzernumsatzes seit Jahresbeginn erzielt. Investoren haben sich von dieser Meldung schockieren lassen und haben die Aktie in den Keller geschickt. Gilead wird am 04. Februar seine Zahlen zum vierten Quartal vorlegen. Dann sollten sich schon erste Anzeichen erkennen lassen, ob der Umsatzanteil von Sovaldi weiterhin konstant bleibt oder schon leicht zurückgeht.
Analystenkonsens und Chartbild bullish
Dieser Absturz hat auch die Analysten auf den Plan gerufen. An deren bullisher Haltung für den Nasdaq-Titel änderte die Meldung allerdings wenig. Insgesamt beschäftigen sich 31 Analysten mit Gilead Sciences. Davon empfehlen den Titel auch nach dem Absturz weiterhin 27 Experten zum Kauf. Dr. Jim Birchenough von BMO Capital Markets reduzierte sein Kursziel von 170 Dollar(140 Euro) auf 150 Dollar (124 Euro).
Nerven bewahren
Solche Abstürze lassen bei Anlegern schnell Emotionen hochkochen. DER AKTIONÄR rät investierten Anlegern den Stopp je nach Risikoneigung knapp unter die 70 Euro-Marke bzw. 60 Euro-Marke zu setzen. Risikobereite Anleger setzen allerdings darauf, dass der Titel sein Tief bei 70,35 Euro schon gesehen hat und nutzen den Absturz als antizyklische Kaufchance.