In diesen Wochen häufen sich die Meldungen von Unternehmen, die die Ausschüttungen kürzen oder streichen. Im Finanzsektor gibt es eine Empfehlung der europäischen Aufsicht, auf Dividenden zu verzichten. Bei den Großbanken sind fast alle der Aufforderung gefolgt, die Versicherer in Deutschland wollen stattdessen trotzdem ausschütten. Auch die DWS Group hält bisher an ihrer Dividende fest.
Allianz und Munich Re zahlen Dividende
Die EZB hatte vergangene Woche die Finanzunternehmen der Eurozone dazu aufgerufen, bis 1. Oktober zunächst keine Dividenden für 2019 und 2020 zu zahlen. Obwohl das laut Juristen rechtlich umstritten ist, sind dem mehr oder weniger alle Banken nachgekommen. Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA hat für ihre Branche ebenfalls einen Dividendenverzicht gefordert. Der deutsche Regulierer BaFin sieht allerdings eine andere Situation als bei den Banken, sodass beispielsweise Allianz und Munich Re eine Dividende zahlen dürfen.
DWS hält an Ausschüttung fest
Der Aufruf der Aufsicht gilt auch für Fondsgesellschaften. Der Vermögensverwalter Amundi aus Frankreich hat nach dem Aufruf der EZB seine Dividende für 2019 gestrichen. Die DWS Group hält aber nach wie vor an Ihrem Vorschlag vom März für die Ausschüttung fest, so ein Sprecher gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
30 Cent mehr Dividende geplant
Demnach sollte die Dividende um 30 Cent auf 1,67 Euro erhöht werden. Von den insgesamt 334 Millionen Euro würde die Deutsche Bank den Großteil bekommen, da sie knapp 80 Prozent an der DWS hält. Allerdings wird erst auf der Hauptversammlung im Juni über die Dividende abgestimmt. Bis dahin kann sich noch viel ändern.
Wird die Dividende erhöht, hätten Aktionäre auf dem derzeitigen Kursniveau eine Rendite von fast sieben Prozent. Doch bis Juni ist es noch lange hin. Ob und wie viel am Ende ausgeschüttet wird, ist ungewiss.