Die Europäische Zentralbank (EZB) denkt Kreisen zufolge darüber nach, monatlich 50 Milliarden Euro an Zentralbankgeld in die Märkte zu pumpen. Dies sehe ein Vorschlag des EZB-Direktoriums vor, der dem geldpolitischen Rat vorgelegt werden solle, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf zwei mit dem Papier vertraute Personen.
Demnach sollen sich die Wertpapierkäufe, mit denen sich die EZB gegen die Wachstums- und Inflationsschwäche im Euroraum stemmen will, auf Staatsanleihen konzentrieren und nicht vor März beginnen. Die Käufe sollen bis Ende 2016 laufen.
Die geldpolitischen Entscheidungsträger treffen sich ab dem heutigen Mittwoch, um ihre Zinssitzung zu beginnen. Das Ergebnis des Treffens wird am Donnerstag bekanntgegeben. Viele Fachleute erwarten, dass Notenbankchef Mario Draghi ein umfassendes Wertpapierkaufprogramm verkünden wird. Mehr zu dem Thema gibt es hier.
Der DAX hat seine Achterbahnfahrt fortgesetzt. Aus dem Minus von 100 Punkten wurde nach der Meldung innerhalb von wenigen Minuten ein Plus. Die grünen Vorzeichen hatten aber nicht lange Bestand. Der Leitindex rutschte sofort wieder in die Verlustzone, um dann wieder kräftig hoch zu drehen. DER AKTIONÄR rät weiterhin, dieses Auf und Ab vorerst von der Seitenlinie zu betrachten.
Die Spekulationen über das breit angelegte Kaufprogramm von Staatsanleihen durch die EZB haben auch am Devisenmarkt zu heftigen Kursschwankungen geführt. Innerhalb weniger Minuten bewegte sich der Euro in einer Spanne von mehr als einem US-Cent und erreichte zeitweise ein Tageshoch bei 1,1679 Dollar. Am Nachmittag lag der Kurs bei 1,1587 Dollar. Am Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1593 Dollar festgesetzt.
(Mit Material von dpa-AFX)