Die Intesa Sanpaolo hat sich verschiedenen Medienberichten zufolge erstmals zur geplanten Übernahme von Generali geäußert. Demnach plant die Bank tatsächlich eine feindliche Übernahme. Generali selbst hatte noch vor Tagen eine dreiprozentige Beteiligung an Intesa erworben, um das zu verhindern. Die Allianz wäre - anders als ursprünglich vermutet - gar nicht direkt an der Übernahme beteiligt.
Italienische Fantasien
Intesa Sanpaolo möchte ihre Position im Versicherungsbereich stärken und ist zudem an der Asset-Management-Sparte von Generali interessiert. Allerdings gibt es noch andere Gründe: Nach dem Einstieg ausländischer Investoren bei der Unicredit fürchtet die italienische Elite den Ausverkauf der eigenen Finanzindustrie. Intesa Sanpaolo soll also einem ausländischen Versicherer - vor allem Axa wird hier immer wieder genannt - zuvorkommen.
Der Vorteil für die Allianz an der ganzen Geschichte wäre, dass die Fusion den Verkauf von Sparten aus dem Versicherungsgeschäft voraussetzt. Andernfalls würden die Aufseher wohl kaum zustimmen, da Generali und Intesa beispielsweise in Italien die Nummer 1 und 2 auf dem Markt für Lebensversicherungen sind. Die Allianz könnte also das italienische Segment von Generali oder das Frankreich-Geschäft kaufen. Die Länder sind die wichtigsten Auslandsmärkte für den Konzern, weshalb Zukäufen dort am sinnvollsten wären.
Fusionsfantasien treiben Kurs
Die Planspiele um die Generali-Übernahme haben auch der Allianz-Aktie endlich neuen Rückenwind gegeben und den Kurs nachhaltig über 160 Euro gezogen. Was Anleger bei der Allianz jetzt tun sollten, lesen Sie im neuen AKTIONÄR.