Es ist ein Fass ohne Boden. Bei General Electric reiht sich seit Monaten eine Enttäuschung an die andere. Nach dem 22,8-Milliarden-Dollar-Verlust im dritten Quartal will der neue Konzernchef Larry Culp künftig wieder das volle Potenzial des Konzerns ausschöpfen. Es bleibt dafür aber viel zu tun.
„Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Culp zuletzt. Für viele Anleger mag das wie ein schlechter Scherz klingen – immerhin hat die Aktie seit Anfang 2017 rund 70 Prozent an Wert verloren. Mit dem Fall unter die 10-Dollar-Marke fiel der Kurs in dieser Woche sogar auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise. „Unsere Ergebnisse sind weit vom vollen Potenzial entfernt“, bleibt Culp dennoch optimistisch. Konkrete Ziele will aber auch er nicht formulieren.
Ein weiter Weg
„Die Priorität in den ersten hundert Tagen meines Amtes liegt darauf, das Unternehmen wieder auf die Gewinnerstraße zurückzubringen“, so Culp weiter. Für die Trendwende will er einige Maßnahmen einleiten. So soll die schwächelnde Kraftwerkssparte aufgespalten werden. Das Gasturbinengeschäft soll hier abgetrennt werden. Durch die Dividendenkürzung von zwölf auf einen Cent je Aktie spart sich GE künftig fast vier Milliarden Dollar pro Jahr. Das ist wichtig, um die angeschlagene Bilanz aufzupolieren.
Zuletzt hatte die Ratingagentur Moody‘s die Bonität deutlich um zwei Stufen von A2 auf Baa1 zurückgenommen. Allerdings sei GE wohl in der Lage, die Herausforderungen zu meistern. Der Ausblick blieb deshalb stabil.
Kein Kauf
Die Probleme bei GE bleiben groß. Ob Culp zeitnah die Wende zum Guten gelingt, ist deshalb weiter fraglich. Aufgrund der großen Risiken ist die Aktie nach wie vor kein Kauf. Die Short-Empfehlung des AKTIONÄR läuft dagegen weiter glänzend. Der Turbo-Short mit der WKN MF4CNU aus Ausgabe 42/18 liegt bereits 55 Prozent im Plus. Anleger sollten die Gewinne absichern und den mehrfach nachgezogenen Stopp bei 8,00 Euro beachten.