Im schwierigen Marktumfeld mit Handelsstreit und Konjunktursorgen kommt auch die Aktie von General Electric wieder etwas unter Druck. Die Industrieikone kämpft derweil nach wie vor darum, die Altlasten zu beheben. Konzernchef Larry Culp hat nun Klartext gesprochen – bei GE müsse sich noch einiges ändern, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Die Kämpfe zwischen den einzelnen Sparten müssten aufhören, die Qualitätsprobleme behoben und das Management gestrafft werden, so Culp auf einer Konferenz in Florida. Zudem sei es notwendig, die ausufernden Finanzberichte zu vereinfachen. Gleichzeitig soll sich GE offener gegenüber Investoren zeigen und sich wieder an den Wünschen der Kunden orientieren.
Es sind mahnende Worte, die Culp spricht. In der Tat hat GE in den vergangenen Jahren die Bodenhaftung verloren. Aufgeblähte Bilanzen, übermütige Expansionspläne und Fehler im operativen Geschäft haben den dramatischen Fall der Ikone ausgelöst. Culp, der erste GE-Boss, der von außerhalb des Konzerns kam, muss nun aufräumen – und seine Aussagen zeigen, dass er weiß, wie schwierig das ist: „Es gibt hier noch viel zu tun“
Ziele untermauert
In Florida bestätigte er auch seine früheren Prognosen. 2019 wird GE demnach bis zu zwei Milliarden Dollar an Free Cash Flow verbrennen. 2020 soll der Mittelabfluss dann gestoppt werden und 2021 sollen die Verbesserungen dann verstärkt durchschlagen. Wichtig ist vor allem, dass nach Jahren der Enttäuschung mit verfehlten Prognosen nun wieder Stabilität einkehrt.
Dabeibleiben
DER AKTIONÄR hat immer wieder betont, dass der Weg aus der Krise für GE schwer wird. Rückschläge sind immer wieder einzuplanen. Doch der Konzern hat nach wie vor zahlreiche werthaltige Assets wie die Luftfahrtsparte oder die Medizintechnik. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist auf dem aktuellen Niveau weiter attraktiv. Mutige Anleger lassen die Gewinne laufen.