Seit dem Tief konnte die Aktie von GE über 50 Prozent gut machen. Allein die Veröffentlichung der Zahlen vergangene Woche brachte einen zweistelligen Kursgewinn. Auch wenn altbekannte Problemzonen weiterhin bestehen, machte das Management Hoffnung auf eine baldige Besserung. Die Aktie gibt indes weiter Gas.
Für das Geschäftsjahr 2018 meldete GE nach einem verkorksten Jahr zuvor wieder Gewinne. Unterm Strich blieben bereinigt 5,6 Milliarden Dollar übrig. Insbesondere die Sparte für Flugzeugtriebwerke sticht mit einem Umsatzwachstum von 13 Prozent auf 30,6 Milliarden Dollar hervor. Der Gewinn lag bei knapp 6,5 Milliarden Dollar und damit über 20 Prozent höher als im Vorjahr. Zusätzlich sind die Aussichten top: Im vergangenen Jahr flatterten Aufträge in Höhe von 35,5 Milliarden Dollar ins Haus. Solange die Auftragseingänge höher als die Umsätze sind, ist ein Umsatzwachstum in der nächsten Periode quasi sicher.
Problemkind Kraftwerksparte
Deutlich schlechter lief es im vergangenen Jahr erneut in der Kraftwerksparte. Der Umsatz stürzte von knapp 35 auf 27,3 Milliarden Dollar ab. Die Auftragseingänge lagen über 19 Prozent unter dem Vorjahreswert. Doch das Management von GE schaut dem nicht untätig zu: Die Umstrukturierungen und der Arbeitsplatzabbau zeigen Wirkung. Die Kosten der Sparte sollen um circa 900 Millionen Dollar gefallen sein.
Ausblick positiv
Auch konzernweit zeigen Maßnahmen wie die starke Kürzung der Dividende für 2017 oder der Verkauf von Anteilen am Ölfelddienstleister Baker Hughes Resultate. Zusammen sollen die Maßnahmen gut zehn Milliarden Dollar einbringen. Geld, dass GE dringend nötig hat: Die Eigenkapitalquote liegt bei nur noch zehn Prozent.
Risiken vorhanden
Das Management muss nun liefern und das Unternehmen wieder auf Vordermann bringen. DER AKTIONÄR sieht beim aktuellen Kurs zu viel Pessimismus eingepreist. Die Aktie besitzt ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Anleger, die zu den Tiefstkursen gekauft haben, lassen die Gewinne laufen. Neueinsteiger warten eine Beruhigung ab.