Am Montag sorgte General Electric für Aufsehen. Eine Abschreibung über 23 Milliarden Euro, die Demission von Konzernchef John Flannery und ein Kursanstieg von zwischenzeitlich rund 15 Prozent. Letztlich ging GE mit einem Plus von 7,1 Prozent aus dem Handel. Am Dienstag legt die Aktie erneut zu. Doch ist der Anstieg gerechtfertigt?
Für neuen Schwung sorgt am Dienstag ein Upgrade von RBC Capital. Analyst Deanae Dray meint, dass Investoren Vertrauen in die strategische Vision und die operativen Fähigkeiten des neuen Konzernchefs Larry Culp gewinnen dürften. GE stehe zwar noch viel Arbeit bevor, aber die Chancen seien nun deutlich besser. Sein Kursziel lautet 15 Dollar.
DER AKTIONÄR bleibt skeptischer. Auch Culps Vorgänger Flannery wurde mit vielen Vorschusslorbeeren gefeiert. Doch was folgte, waren lediglich milliardenschwere Abschreibungen und ein weiterer Absturz des Aktienkurses bis unter 10,00 Euro. Da sich die Kraftwerksparte auch nach der Komplettabschreibung weiter im Krisenmodus befindet und der Umbau noch viel Zeit benötigt, muss auch Culp nun erst beweisen, dass er das Ruder bei der Industrieikone herumreißen kann.
Abwarten
Mit dem Kurssprung zu Wochenbeginn hat die Aktie lediglich die Verluste aufgeholt, die sich durch die Turbinenprobleme zuletzt ergeben hatten. Ein neuer Konzernchef ist nach dem unglücklich agierenden Flannery zwar durchaus zu begrüßen, aber noch lange keine Garantie für eine Trendwende. Anleger bleiben deshalb weiter an der Seitenlinie und warten vorerst darauf, dass auch operativ gute Nachrichten folgen.