Die Aktie von General Electric eilt seit Monaten von Tief zu Tief. Auch in der abgelaufenen Woche wurde ein neues Jahrestief markiert. Ein Ende der Talfahrt ist nach wie vor nicht in Sicht. Neben den erschreckenden Bilanzproblemen stellen vor allem auch die Qualitätsmängel bei den Turbinen ein Risiko dar.
Laut Reuters müssen mindestens 18 der bisher 55 weltweit installierten Gasturbinen der Serie HA aufgrund der angefallenen Schäden repariert werden. Die Nachrichtenagentur führte dazu Gespräche mit Fachleuten und Managern und wertete auch Unterlagen aus der Branche aus. Das Problem: Materialermüdung durch Oxidation lässt die riesigen Turbinenschaufeln brechen. GE stellt allein für Reparaturen der Typen 9HA, 7HA und 9FB 480 Millionen Dollar zurück.
Die Versorger geben laut Reuters aber an, dass GE sich stark um Schadensbehebung bemühe. Die Turbinen werden deshalb auch nicht grundsätzlich infrage gestellt. „Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der HA-Technologie und deren Leistungspotenzial“, wird ein Sprecher des US-Energieversorgers Invenergy zitiert. GE habe sogar neue Schaufeln als Garantieleistung bei neuen Turbinen eingebaut.
Short bleiben
GE muss alles dafür tun, seinen guten Ruf zu wahren. Nur so bleibt der US-Konzern konkurrenzfähig und kann sich langfristig gegen Konkurrenten wie Siemens durchsetzen. Allerdings kostet das Turbinenfiasko erneut viel Geld – Geld, das GE eigentlich nicht hat. Anleger bleiben deshalb short. Der Short mit der WKN MF4CNU liegt über 90 Prozent im Plus, der Stopp wurde auf 11,00 Euro nachgezogen.