Die Clubs aus der englischen Premier League haben die Rekordsumme von umgerechnet rund 2,2 Milliarden Euro für Spielerverpflichtungen in diesem Sommer ausgegeben. Wie der Sender BBC berichtete, waren dies 580 Millionen Euro mehr als vor fünf Jahren, als die bisherige Höchstmarke erreicht wurde.
Die 20 Clubs der englischen Top-Liga hätten in der am Donnerstag zu Ende gegangenen Transferperiode mehr für neue Profis investiert als die Bundesliga, die spanische LaLiga und die italienische Serie A zusammen, hieß es am Freitag weiter.
Dabei habe der FC Chelsea, der zuletzt die Ex-Bundesligaprofis Pierre-Emerick Aubameyang und Denis Zakaria holte, in einem Transferfenster so viel ausgegeben wie kein Premier-League-Club vor ihm. Bis zu 90 Millionen Euro soll der einstige Champions-League-Sieger von Trainer Thomas Tuchel dabei allein für Abwehrspieler Wesley Fofana an Leicester City zahlen.
Rekordmeister Manchester United, das den Brasilianer Antony von Ajax Amsterdam für bis zu 100 Millionen Euro verpflichtete, stellte einen Club-Rekord bei den Ausgaben für Sommer-Transfers auf. Meister Manchester City verpflichtete unter anderen Torjäger Erling Haaland für 75 Millionen Euro von Borussia Dortmund. DerBVB erhiet indes gestern noch 18 Millionen für Verteidiger Manuel Akanji, der sich Manchester City anschloss.
Die Ausgaben dieses Sommers liegen etwa zwei Drittel über denen vom Vorjahr, als die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch deutlich stärker spürbar waren. Die Clubs können sie zumeist mit Hilfe ausländischer Besitzer und Investoren finanzieren. Zudem sind unter anderem die Erlöse aus Medienrechten deutlich höher als für die 18 Bundesliga-Clubs, die in diesem Sommer knapp 480 Millionen Euro für Transfers ausgaben.
Die Premier League hat bei den Transfer-Ausgaben wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Gibt es in der nun angelaufenen Saison erstmals seit 2018/19 auch eine komplette Spielzeit ohne Geisterspiele oder größeren Zuschauerbegrenzungen, so kann durchaus wieder ein Blick auf die Bewertung der Fußball-Aktien vor Corona geworfen werden. Das traditionell etwas trägere und auch recht marktenge Papier von Ajax Amsterdam notiert aktuell rund 30 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020, beim BVB sind es sogar fast 60 Prozent. Mutige setzen auf eine nachhaltige Erholung. Die Stoppkurse sollten bei 3,00 Euro (BVB) beziehungsweise 10,50 Euro (Ajax) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX