Knapp zwei Wochen nach dem Besuch des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras in Russland setzen Athen und Moskau heute ihre Gespräche über eine engere Zusammenarbeit im Energiebereich fort. Gazprom-Chef Alexej Miller wird sich mit Energieminister Panagiotis Lafazanis und anschließend auch mit Tsipras treffen.
Im Mittelpunkt der Unterredungen soll die geplante Erweiterung einer Gas-Pipeline auf griechischen Boden sowie andere Energiethemen stehen. Athen hofft zudem auf niedrigere Preise für russische Erdgaslieferungen. Die Leitung wäre die Verlängerung der geplanten Pipeline Turkish Stream, durch die Russland ab 2017 Erdgas in die Türkei pumpen will. Die Verlängerung durch Nordgriechenland bis zur Grenze mit Mazedonien dürfte rund zwei Milliarden Euro kosten. Der griechische Energieminister Panagiotis Lafazanis hatte die zeitnahe Unterzeichnung einer Absichtserklärung über eine Leitung durch Griechenland angekündigt. Medien in Athen hatten berichtet, dass in diesem Fall aus Russland drei bis fünf Milliarden Euro an den Eurostaat überweisen werden - als Vorschuss für künftige Transitgebühren. Dafür gab es aber keine Bestätigung. Unklar ist auch, wer den Bau der Pipeline in Griechenland finanzieren soll.
Wenig Kurseinfluss
Allzu große Erwartungen für das Treffen wären wohl überzogen. Letztlich dürften die Ergebnisse der Gespräche eher geringen Einfluss auf die weitere Kursentwicklung der Gazprom-Papiere haben. Die mit einem KGV von 4 und einem KBV von 0,3 enorm günstig bewertete Aktie bleibt für mutige Anleger weiterhin ein Kauf (Stopp: 4,10 Euro), wohingegen konservative Anleger nach wie vor an der Seitenlinie verharren sollten.
(Mit Material von dpa-AFX)