Die Aktie von Gazprom präsentiert sich weiterhin in sehr robuster Verfassung. Auch die gestrige Korrektur bei den Ölpreisen belastete den Kurs nicht. Ebenso wenig wie die Nachverhandlung des Vertrags mit dem indischen Versorger GAIL, bei dem Gazprom Zugeständnisse beim vereinbarten Gaspreis abgerungen wurden.
Denn GAIL hat die Gelegenheit, den das derzeitige Überangebot an LNG auf dem Markt bietet, um für seine „preissensiblen“ Kunden günstigere Preiskonditionen auszuhandeln. Zuvor hatte der Versorger bereits mit Exxon und mit Katars RasGas die bisherigen Vertragsbedingungen angepasst.
Darüber hinaus soll die Laufzeit des nun neu ausgehandelten LNG-Liefervertrags mit Gazprom aber von einem auf nun drei Jahre verlängert werden. Insgesamt soll Gazprom GAIL vom zweiten Quartal 2018 an über 20 Jahre hinweg mit 2,5 Millionen Tonnen Flüssiggas beliefern.
Nächster riesige Markt wird erschlossen
Neben dem Eintritt in den aufstrebenden chinesischen Markt kann der weltgrößte Erdgasproduzent somit auch einen Fuß in das zweite Land mit einer Bevölkerung von über einer Milliarde Menschen setzen. Dies ist aus strategischer Sicht natürlich sehr sinnvoll. Im weiteren Jahresverlauf wird sich dann herausstellen, inwieweit sich die Belieferung Indiens per LNG-Tanker letztlich auch betriebswirtschaftlich ausgezahlt hat.
Mutige greifen zu
Die Lieferverträge mit Indien und China sorgen mittel- bis langfristig für deutliches Aufwärtspotenzial bei Gazproms Umsätzen und Gewinnen – und damit natürlich auch für den Aktienkurs. Die mit einem KGV von 4, einem KBV von 0,3 und einer Dividendenrendite von über fünf Prozent immer noch günstig bewerteten Gazprom-Titel bleiben für mutige Anleger unverändert ein Kauf. Der Stoppkurs sollte auf 3,20 Euro nachgezogen werden.