Der russische Erdgasriese Gazprom bleibt weiterhin fest entschlossen, die Pipeline Nord Stream 2 möglichst rasch fertigzustellen. Die Pläne der USA, das Projekt nun durch neue Sanktionen zu torpedieren, sorgen nun für erheblichen Zeitdruck. Doch Gazprom hat einen Plan.
Demnach will das Konsortium um den russischen Rohstoffriesen nun den Pipeline-Bau über den Winter hinweg fortsetzen. Hierfür wurde nun ein entsprechender Antrag beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gestellt. Die Behörde soll noch im Dezember entscheiden, ob die Verlegearbeiten weitergehen können. Aktuell sind knapp 2.100 Kilometer des Doppelstrangs bereits verlegt worden. Rund 300 Kilometer fehlen noch.
Dies wäre für Gazprom und die Partner, wie etwa OMV, Shell oder Wintershall, sehr wichtig, da man dann den Bau womöglich noch vor Inkrafttreten der US-Sanktionen abschließen kann. Denn die USA wollen die beiden an der Verlegung beteiligten Spezial-Firmen Allseas und Saipem unter Beschuss nehmen. Noch ist fraglich, wie diese beiden Unternehmen reagieren werden, sollten die Sanktionen noch vor Fertigstellung der Pipeline in Kraft treten. Bisher wollten sich beide Unternehmen dazu noch nicht äußern.
Fakt ist: Allseas und Saipem würden dadurch zweifellos in die Zwickmühle geraten, da man etwa im Golf von Mexiko aktiv ist und auf Aufträge von US-Firmen angewiesen ist. Doch es besteht auch eine Abhängigkeit der US-Ölindustrie von diesen beiden Spezialisten, weshalb Exxon, Chevron & Co in Washington bereits mehrfach deutlich gemacht haben, dass man gegen derartige Sanktionen sei. Mehr dazu lesen Sie hier.
Es bleibt weiterhin spannend, ob Nord Stream 2 rechtzeitig fertiggestellt werden kann. Einmal mehr zeigt sich, dass bei Gazprom weiterhin ausnahmslos Anleger mit guten Nerven zugreifen sollten. Diese sollten ihre Positionen zur Gewinnsicherung mit einem Stopp bei 5,20 Euro absichern.