Der russische Erdgasriese Gazprom und dessen Aktionäre können sich freuen. Denn ein Gericht hat eine Schadenersatzklage Litauens über knapp 1,5 Milliarden Euro abgelehnt. Wie das litauische Energieministerium erklärte, konnte das Schiedsgericht in Stockholm keine Vertragsverstöße feststellen.
Ministerpräsident Algirdas Butkevicius und Energieminister Rokas Masiulis zeigten sich enttäuscht über die Entscheidung. Die Regierung des baltischen EU-Staats hatte Gazprom vorgeworfen, über seine litauische Tochter Lietuvos Dujos zwischen 2004 und 2012 Gas zu überhöhten Preisen an Litauen geliefert zu haben. Damit soll Gazprom gegen bestehende Vereinbarungen verstoßen haben.
Litauen und der russische Gasriese streiten seit langem um die Öffnung des einst von Gazprom dominierten Energiemarktes in der Ex-Sowjetrepublik. So geht ein von der EU-Kommission eingeleitetes Verfahren wegen Monopolvorwürfen gegen das Unternehmen vorwiegend auf eine Beschwerde des Baltenstaats zurück.
Litauen bezog bis zur Eröffnung eines Flüssiggas-Terminals Anfang 2015 sein Gas vollständig aus Russland. Die hohe Abhängigkeit galt aus Sicht der litauischen Regierung als politisch bedenklich.
Weiterhin nur für Mutige
Die mit einem KGV von 4, einem KBV von 0,3 und einer Dividendenrendite von 5,2 Prozent enorm günstig bewerteten Papiere bleiben nichtsdestotrotz ein heißes Eisen und daher ausnahmslos für mutige Anleger geeignet. Diese sollten den Stoppkurs bei 3,10 Euro belassen.
(Mit Material von dpa-AFX)