Der Preis für Öl der Sorte WTI ist gestern erstmals seit 2014 wieder auf mehr als 65 Dollar gestiegen, bei Brent-Öl waren es sogar mehr als 71 Dollar. Die Energiekonzerne weltweit scheffeln also derzeit wieder Tag für Tag satte Gewinne. Geht es nach den Prognosen einiger Experten, dürfte es aber bald zu einer scharfen Korrektur kommen.
Denn viele Analysten beurteilen das aktuelle Ölpreisniveau als eindeutig zu hoch. Der Ölpreis werde derzeit von diversen Sonderfaktoren getrieben. Selbst BP-Chef Bob Dudley erklärte nun, er rechnet für das Jahr 2018 eher mit Durchschnittspreisen zwischen 55 und 60 Dollar.
Sollten Anleger nun angesichts einer nahenden Korrektur die angelaufenen Gewinne bei den Aktien von Shell, Gazprom, BP & Co einstreichen und nach dem Spruch handeln: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben“?
Dabeibleiben
DER AKTIONÄR rät davon ab, jetzt auszusteigen. Natürlich wird es über kurz oder lang zu deutlichen Korrekturbewegungen bei den Ölpreisen und damit auch bei den Aktien der Produzenten kommen. Doch wann diese genau eintreten, lässt sich ohnehin nie klar voraussagen. Anleger sollten stattdessen die wohl wichtigste Regel an der Börse beachten: „Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen“. Zumal es aus rein charttechnischer Sicht für den Ölpreis sowie für Gazprom oder Shell derzeit weiterhin gut aussieht.
Die Stoppkurse können zur Gewinnsicherung erneut nachgezogen werden. DER AKTIONÄR rät, bei Shell einen Stopp bei 23,00 Euro zu platzieren, bei BP bei 4,30 Euro und bei Gazprom bei 3,20 Euro.