Während die westlichen Staaten immer noch über weitere Sanktionen für Russland debattieren, zeigt sich der Gasriese Gazprom davon offenbar unbeeindruckt. Bloomberg News berichtet nun unter Berufung auf informierte Kreise, dass der Konzern sogar plant, noch in diesem Jahr eine in Euro denominierte Annleihe auszugeben. Das Volumen soll abhängig von der jeweiligen Marktstimmung – und wohl sicherlich auch von der politischen Lage – sein. Im Raum steht offenbar aber vorerst lediglich eine Summe von fast einer Milliarde Euro. Auf Nachfrage von Bloomberg News wollte Gazprom die Berichte nicht kommentieren. Der weltgrößte Gasproduzent hält sich bezüglich seiner Pläne zur Refinanzierung der mehr als 30 Milliarden Dollar, die das Unternehmen bis 2018/19 in den Bau der Pipeline nach China investieren will, bislang ohnehin bedeckt. Aus informierten Kreisen war bisher nur zu hören, dass es zumindest in diesem Jahr keine Kapitalerhöhung geben soll.
Mutige greifen zu
Die Aktie von Gazprom bleibt aufgrund der sehr niedrigen Bewertung (KGV von 3, KBV von 0,3 und Dividendenrendite von 5,2 Prozent) des hochprofitablen Energieriesen weiterhin ein Kauf. Wegen der hohen politischen Risiken bleibt das Papier aber nach wie vor ausnahmslos für mutige Anleger geeignet. Der Stopp sollte bei 4,70 Euro belassen werden.