Der russische Gaskonzern hat zuletzt einen Erfolg in einem jahrelangen Streit mit Litauen erzielen können. Die Angst im Zusammenhang mit dem Coronavirus hat aber zuletzt die Öl- und Gaspreise deutlich unter Druck kommen lassen und auch die Aktie von Gazprom unter Druck gebracht. Das Papier verliert am Vormittag in Frankfurt knapp fünf Prozent.
In einem jahrelangen Streit mit dem russischen Gaskonzern Gazprom ist Litauen mit einer Schadenersatzklage über knapp 1,5 Milliarden Euro endgültig gescheitert. Nach Angaben des Energieministeriums in Vilnius lehnte der Oberste Gerichtshof Schwedens einen Antrag auf Überprüfung der bisherigen Urteile von untergeordneten Instanzen ab. Dies meldete die Agentur BNS.
Die Regierung des baltischen EU-Staats hatte Gazprom vorgeworfen, über seine litauische Tochter Lietuvos Dujos zwischen 2004 und 2012 Gas zu überhöhten Preisen an Litauen geliefert zu haben. Damit soll Gazprom gegen bestehende Vereinbarungen verstoßen haben.
Das Schiedsgericht in Stockholm entschied im Juni 2016, dass Gazprom als Anteilseigner des Gasversorgers Lietuvos Dujos und Gaslieferant für Litauen in einem Interessenkonflikt stand. Die geforderte Entschädigung gewährten die Richter jedoch nicht. Auch das Berufungsgericht in Stockholm bestätigte 2019 das Urteil, weshalb sich Litauen in letzter Instanz an den Obersten Gerichtshof wandte.
Litauen bezog bis zur Eröffnung eines Flüssiggas-Terminals Anfang 2015 sein Gas vollständig aus Russland.
Angesichts der schwachen Öl- und Gaspreise drängt sich derzeit ein Einstieg bei Gazprom aber nicht zwingend auf. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR liegt das Papier noch immer gut 78 Prozent in Front. Mutige Anleger können bei der Dividendenperle aber weiterhin an Bord bleiben. Derzeit beträgt die Rendite 7,4 Prozent. Der Stopp sollte zur Absicherung bei 5,60 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)