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Gazprom: Leichte Entspannungssignale

Gazprom: Leichte Entspannungssignale
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Thorsten Küfner 03.11.2021 Thorsten Küfner

Der Rubel bei Gazprom rollt weiter. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Gas zum Heizen und Kochen demnächst tiefer in die Tasche greifen. Weitere Gasversorger wollen in Deutschland ihre Preise erhöhen. Seit August hätten mittlerweile 98 Gasgrundversorger ihre Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt, berichtete das Vergleichsportal Check24 am Dienstag in München. Vor gut sechs Wochen zählte das Portal erst 50. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten diesen Winter mit einer Welle an Gaspreiserhöhungen rechnen, sagte Steffen Suttner von Check24.

2021 war es noch teurer

Als Hauptursache für die großen Unterschiede bei den aktuellen Preiserhöhungen sieht Fabian Huneke vom Beratungsunternehmen Energy Brainpool verschiedene Einkaufsstrategien der Gasversorger. "Diejenigen, die schon vor zwei oder drei Jahren begonnen haben, das Gas einzukaufen, müssen die hohen aktuellen Gaspreise nur zum Teil an ihre Kunden weitergeben", sagte er der dpa. Versorger, die Gas kurzfristig einkauften, hätten jetzt ein Problem: "Sie müssen einen großen Teil der Steigerungen weitergeben."

Laut Check24 zahlt ein Musterhaushalt mit einem angenommenen Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden bei den im Oktober gültigen Preisen im Schnitt 1532 Euro im Jahr für Gas, also knapp 7,7 Cent pro Kilowattstunde. Dies seien fast acht Prozent mehr als vor einem Jahr.

"Stark überhöhte Preise sehen wir jetzt nicht mehr"

In der Vergangenheit lagen die Kosten fürs Heizen mit Gas oder Öl allerdings zeitweise noch höher. So bezahlte ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden Gas oder 2000 Litern Heizöl laut Check24 im August 2012 aufs Jahr gerechnet 1538 Euro. Erst zum Jahresbeginn 2015 waren die Preise dann wieder deutlich gesunken.

Energieexperte Huneke sieht derzeit "leichte Entspannungssignale" auf den Gas-Beschaffungsmärkten. Als Grund gibt er zum einen Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin an. Dieser hatte vergangene Woche Gazprom angewiesen, die Lieferungen nach Deutschland und Österreich zu erhöhen, sobald die unterirdischen Speicher in Russland aufgefüllt sind. Dies soll Anfang kommender Woche geschehen. Zum anderen gebe es jetzt Wettervorhersagen, "die einen ganz normalen Winter vorhersagen". So hätten die Preise für im Dezember zu lieferndes Gas im Großhandel Anfang Oktober noch bei über 100 Euro je Megawattstunde gelegen. Mittlerweile lägen sie bei 64 Euro. "Das ist immer noch extrem hoch, aber diese stark überhöhten Preise der ersten Oktoberhälfte sehen wir jetzt nicht mehr."

Gazprom (WKN: 903276)

Die Aktie von Gazprom befindet sich aktuell in einer - charttechnisch absolut gesunden - Konsolidierungsphase. Mutige Anleger können diese nach wie vor dazu nutzen, um sich die mit einem KGV von 4 und einem KBV von 0,4 immer noch extrem günstige Aktie des Weltmarktführers ins Depot zu legen (Stoppkurs: 6,50 Euro).

Mit Material von dpa-AFX

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