Es bahnt sich eine spektakuläre Wende im Streit zwischen dem russischen Erdgasriesen Gazprom und dem ukrainischen Energiekonzern Naftogaz an. Nachdem es vor Kurzem danach aussah, als ob Gazprom sämtliche Geschäftsbeziehungen beenden werde, ruderte Gazprom-Chef Alexej Miller nun wieder zurück.
So erklärte Miller, dass er nie über einen kompletten Verzicht auf die ukrainischen Gaspipelines gesprochen hat. Er betonte: „Die russische Ressourcenbasis verlegt sich nach Norden und im zentralen Gastransportkorridor wird es einfach keine Ressourcen in früherem Umfang geben. Der bestimmte Transit kann aber aufrechthalten werden, etwa 10 bis 15 Milliarden Kubikmeter jährlich, die ukrainische Seite muss aber die Wirtschaftlichkeit des neuen Transitvertrags beweisen.“
Für die Ukraine sind die Einnahmen durch den Gastransit nach Westeuropa von erheblicher Bedeutung. Sie entsprechen knapp drei Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts.
Wende beim Aktienkurs?
Auf eine nachhaltige Wende beim zuletzt gebeutelten Kurs warten die Anteilseigner von Gazprom aktuell natürlich auch sehnlich. Zumindest zeigte die Aktie wie auch der gesamte russische Aktienmarkt heute und gestern erste zarte Stabilisierungstendenzen. Es bleibt aber dabei: Die Aktie von Gazprom ist ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Diese sollten ihr Investment mit einem Stopp bei 3,20 Euro absichern.