Bereits seit Monaten sorgen sich die Marktteilnehmer um die politisch instabile Lage im wichtigen Transitland Ukraine und der anhaltende Streit über nicht gezahlte Rechnungen. Für Gazprom wäre es natürlich ein großes Problem, sollte das russische Erdgas nicht bis zu den lukrativen Märkten Westeuropas gelangen. Doch die jüngsten Daten zeigen, es besteht immer noch kein Grund zur Sorge.
Denn der russische Gasriese erklärte nun erneut, dass der Transit durch das Nachbarland Ukraine zu den westeuropäischen Ländern nach wie vor normal verläuft. Einige Experten hatten befürchtet, dass die Ukraine im Zuge des Streits das für Westeuropa bestimmte Erdgas selbst verbrauche könnte. Doch selbst für diesen Extremfall wäre Gazprom zumindest teilweise gerüstet. So könnte mehr Gas durch die Ostseepipeline North Stream oder die Yamal-Pipeline, die durch Weißrussland und Polen verläuft, strömen. Zudem fällt bald der Startschuss für den Bau der Schwarzmeer-Pipeline South Stream, die zukünftig russisches Gas bis nach Österreich transportieren wird.
Bewertungsabschlag nicht gerechtfertigt
Die Sorgen über erhebliche Probleme und damit einhergehend Gewinneinbußen für Gazprom im Zuge des Ukraine-Konflikts sind einfach überzogen. Die aktuelle Bewertung des hochprofitablen Weltmarktführers mit einem KGV von 3 und einem Abschlag von knapp 70 Prozent auf das Eigenkapital ist in keinster Weise angemessen. Mutige Anleger sollten daher zugreifen (Stopp: 4,70 Euro).