Angesichts der anhaltenden Spannungen zwischen Russland und den westlichen Staaten forciert Gazprom den Aufbau von Wirtschaftsbeziehungen zu bislang noch unerschlossenen Märkten. So beliefert der Gasriese bald auch Ägyten mit Gas. Das nordafrikanische Land wird laut Medienberichten ab Dezember erstmals Flüssiggas (Liquefied Natural Gas oder kurz LNG) erhalten. Gazprom beliefert bereits Japan, Südkorea, China, Indien, Taiwan, Großbritannien, USA, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und Mexiko per LNG-Tanker. Der Konzern plant, in den kommenden Jahren sowohl die Zahl der Absatzmärkte als auch die Liefermenge deutlich zu erhöhen. Damit macht sich der Energieriese unabhängiger vom wichtigen westeuropäischen Markt.
Mut und langer Atem gefragt
Trotz aller Probleme und politischer Risiken ist die Gazprom-Aktie mit einem KGV von 3 und einem KBV von 0,3 einfach deutlich zu niedrig bewertet. Mutige, langfristig orientierte Anleger können daher nach wie vor zugreifen (Stopp: 4,70 Euro). Für konservative Anleger bleibt das Papier hingegen weiter ungeeignet.