Es war ein sehr langes Geschacher, in dem beide Seiten hoch gepokert hatten. Nun aber haben sich Gazprom und der ukrainische Versorger Naftogaz unter Vermittlung der EU endlich auf einen neuen Transitvertrag einigen können. Darüber hinaus hat Gazprom auch akzeptiert, eine Strafzahlung in Milliardenhöhe zu zahlen.
So wird der weltgrößte Erdgasproduzent 2,9 Milliarden Dollar an Naftogaz zahlen und damit dem Urteil des Stockholmer Schiedsgerichtes aus dem Jahre 2018 Folge leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Zudem einigten sich die beiden Parteien darauf, dass der zum Jahresende auslaufende Transitvertrag nun bis Ende 2024 verlängert wird. Demnach sollen im kommenden Jahr insgesamt 65 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas durch die Ukraine zu den lukrativen Absatzmärkten Westeuropas strömen. Zwischen 2021 und 2024 sollen es nur noch 40 Milliarden Kubikmeter sein, da Gazprom dann verstärkt Nord Stream 2 nutzen will.
Für die Gazprom-Aktie ist das nahende Ende des quälend langen Rechtsstreits mit Naftogaz und die Planungssicherheit für die kommenden Jahre ganz klar positiv zu werten. Die Aussichten für den unangefochtenen Weltmarktführer bleiben gut. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Bewertung mit einem KGV von 4 und einem KBV von 0,4 immer noch extrem günstig. Mutige Anleger können deshalb nach wie vor einsteigen (Stopp: 5,20 Euro).