Über viele Monate hinweg haben sich die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien hingezogen, jetzt sollte es endlich so weit sein: Der österreichische Energiekonzern OMV und der russische Erdgasproduzent Gazprom haben sich auf ein groß angelegtes Tauschgeschäft verschiedener Assets geeinigt.
Die Russen erhalten Öl- und Gasfelder in der Nordsee, die OMV dafür eine Beteiligung an der Gasförderung in Sibirien, wie das österreichische Unternehmen in Wien mitteilte. Der Tausch war bereits längere Zeit angekündigt gewesen. Eine Vereinbarung sei in der Sitzung des OMV-Verwaltungsrates am Mittwoch genehmigt worden. Konkret erhält Gazprom eine 38,5-prozentige Beteiligung an OMV Norge. Die OMV bekommt im Gegenzug eine knapp 25-prozentige Beteiligung an Teilen des sibirischen Gasfeldes Urengoi. Das Geschäft soll Anfang 2017 in Kraft treten werden. Beide Seiten einigten sich zudem darauf, dass die OMV bis zum Jahr 2039 rund 900 Millionen Euro in das Feld investiert. Die Produktion soll 2019 starten, von 2025 an sollen bis zu 80.000 Barrel Öl am Tag gefördert werden.
Gesunde Korrektur
Die Aktie von Gazprom gibt im heutigen Handel leicht ab. Dies liegt aber nicht an dem Abkommen mit OMV, sondern vielmehr daran, dass bei den zuvor stark gelaufenen Energietiteln nun Gewinne mitgenommen werden. Auch aus charttechnischer Sicht ist dies durchaus gesund. Die mit einem KGV von 4, ein KBV von 0,3 und einer Dividendenrendite von fast sechs Prozent (oder womöglich sogar deutlich mehr) enorm günstig bewerteten Gazprom-Papiere bleiben jedenfalls ein attraktives Investment für mutige Anleger mit einem langen Atem (Stopp: 3,50 Euro).
(Mit Material von dpa-AFX)