Nachdem in der EU-Kommission im Februar bis zur letzten Minute knallhart über die neue EU-Gas-Richtlinie verhandelt hatte, wurde sie nun auch vom EU-Parlament verhältnismäßig geräuschlos beschlossen. Entgegen den Hoffnungen der USA verhindert sie das Pipelineprojekt Nord Stream 2 zwar nicht, könnte es aber erschweren.
Demnach sollen nämlich zukünftig die Erdgasproduktion und der Betrieb der Pipeline nicht mehr in einer Hand liegen – so wäre es aber ursprünglich für Nord Stream 2 geplant gewesen. Mehr dazu lesen Sie hier. Allerdings wurde auch explizit eingeräumt, dass es bei bestimmten Projekten Ausnahmen geben könnte. Es dürfte um diese Pipeline also auch in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin hinter verschlossenen Türen eifrig gefeilscht werden.
Der Beschluss des EU-Parlaments war erwartet worden. Dementsprechend hatte die Entscheidung auch keinerlei Einfluss auf die Kursentwicklung der Gazprom-Papiere. Die Chancen, dass Gazproms Marktmacht in Europa und auch in anderen Teilen der Welt weiter wachsen wird, stehen nach wie vor gut. Mutige Anleger mit einem langen Atem können daher an Bord bleiben (Stopp: 3,50 Euro).