Ungeachtet des politischen Streits und noch ungeklärtem Trassenverlauf vor der dänischen Ostsee-Insel Bornholm schreitet der Bau der Erdgasleitung Nord Stream 2 voran. Derweil ist bei der Gazprom-Aktie nach den Verlusten der vergangenen Wochen am Freitag Erholung angesagt. Doch die Lage bleibt angespannt.
Laut Nord Stream 2, Tochterfirma von Gazprom, haben die vor der Südostspitze Rügens Fachleute damit, zwei bereits im Vorjahr verlegte Leitungsstücke zu verbinden. Dazu würden die jeweiligen Leitungsenden aus dem Wasser gehoben, auf dem Verlegeschiff Castor 10 zusammengeschweißt und dann wieder versenkt, hieß es.
Für die gesamte Aktion werden zwei bis drei Wochen veranschlagt.
Der neue Doppelstrang wird im Wesentlichen parallel zur Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 verlegt, durch die schon seit 2011 Gas aus Russland nach Lubmin bei Greifswald fließt. Den Planungen zufolge soll die neue, ebenfalls 1.200 Kilometer lange Leitung Ende des Jahres betriebsbereit sein.
Die USA und einige EU-Staaten kritisieren den Bau, weil sie eine zu große Abhängigkeit von russischem Gas befürchten.
Die Aktie von Gazprom holt am Freitag Luft, allerdings bleibt die charttechnische Situation angespannt. Sollte die Marke von sechs Euro nicht halten, könnte es schnell bis in den Bereich 5,50 Euro abwärts gehen. Hingegen ist die fundamentale Entwicklung bei Gazprom positiv, und die Aktie ist sehr günstig zu haben. Das 2019er-KGV beläuft sich auf 3, die Dividendenrendite liegt bei acht Prozent. Dabeibleiben und Stopp bei 5,10 Euro belassen!