Eine Gazprom-Tochter hat in Deutschland mit den Bauarbeiten für das – politisch weiterhin umstrittene – Projekt Nord Stream 2 begonnen. Der Erdgasriese hält auch an dem Plan fest, die Pipeline Ende 2019 errichtet zu haben und anschließend Deutschland pro Jahr mit rund 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas zu versorgen.
Gazprom teilte mit, man bewege sich damit im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses. Aktuell stehen aber noch die Genehmigungen von Schweden, Dänemark und Russland aus. Zudem haben Naturschutzverbände geklagt. Ein Nord-Stream-2-Sprecher zeigte sich diesbezüglich entspannt: "Wir sind zuversichtlich, dass wir alle entsprechenden Genehmigungen erhalten werden.“
Indes kommt Gazprom bei einem anderen Pipelineprojekt, Turkish Stream, weiterhin gut voran.
Ein gewagter Plan
Die Chancen, dass Nord Stream 2 tatsächlich die benötigten Genehmigungen erhält, stehen zwar relativ gut, mit dem Bau aber schon vor den letzten eingegangene Erlaubnissen zu beginnen, ist dennoch sehr mutig. Mutig sein sollten weiterhin auch Anleger, die auf das Comeback der Gazprom-Aktie setzen wollen. Für konservative Anleger bleien die Anteile trotz der sehr günstigen Bewertung eher ungeeignet.