Der weltgrößte Erdgasproduzent Gazprom hat einen lukrativen Auftrag im Iran an Land gezogen. Der Konzern soll das riesige Gasfeld Farzad B ausbeuten. Die Reserven werden auf 21,7 Billionen Kubikmeter geschätzt. Das jährliche Fördervolumen soll sich pro Tag auf knapp 31 Millionen Kubikmeter belaufen.
Gazprom profitierte dabei von einem Streit zwischen Indien und Iran. Denn eigentlich hatte der indische Energiekonzern Oil and Natural Gas Corporation das Vorkommen bereits 2012 entdeckt. Da sich - trotz im vergangenen Jahr noch anderslautender Bekundungen der Staatschefs Narendra Modi (Indien) und Hassan Rouhani (Iran) - beide Parteien nicht über die zukünftige Ausbeutung einigen konnten und Indien Iran mit einer Verringerung der iranischen Ölimporte verärgerte, kam Gazprom zum Zug.
Aktie arbeitet an Bodenbildung
Es bleibt dabei: Die mittel- bis langfristigen Aussichten für Gazprom sind weiterhin sehr gut und die Aktie ist extrem günstig bewertet (KGV von 4, KBV von 0,2 und eine Dividendenrendite von 6,1 Prozent). Allerdings sieht das Chartbild immer noch trüb aus, auch wenn der Kurs mittlerweile zumindest an einer Bodenbildung arbeitet. Nicht investierte Anleger sollten daher weiter abwarten. Wer die Gazprom-Papiere bereits besitzt, beachtet den Stopp bei 3,50 Euro.