Die Rallye geht weiter: Auch gestern konnte die Aktie des russischen Erdgasriesen Gazprom wieder kräftig zulegen. Hintergrund für den Kurssprung bleibt die Meldung, wonach die Dividende im Sommer kräftig angehoben werden soll. Allerdings gibt es noch etwas, dass Anleger diesbezüglich unbedingt wissen sollten.
Denn bislang gab es vom Gazprom-Management nur den Vorschlag, die Ausschüttung von 10,43 auf 16,61 Rubel anzuheben. Damit es dazu auch tatsächlich kommt, muss noch der Aufsichtsrat des Rohstoffkonzerns zustimmen.
Bereits seit längerer Zeit wird im Management und in der Regierung (der Staat hält 50 Prozent plus eine Aktie an Gazprom) heftig darüber debattiert, wie hoch die Ausschüttungen beim größten Unternehmen des Landes ausfallen sollen.
Einerseits benötigen der Staat und viele Anteilseigner die Einnahmen. Andererseits verweisen einige Vorstände – zu Recht – immer wieder darauf, dass Gazprom durch den Bau von drei neuen Pipelines enorm hohe Investitionen zu stemmen hat. So dürfte die Nettoverschuldung am Jahresende auf knapp 40 Milliarden Dollar ansteigen.
Einige Experten rechnen daher damit, dass der Aufsichtsrat sein Veto gegen die kräftige Dividendenanhebung einlegen wird. Zwar dürfte es mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Aufschlag geben, gut möglich allerdings, dass dieser etwas niedriger ausfällt als die aktuell vom Vorstand favorisierten 60 Prozent.
Aktie bleibt attraktiv
Sollte Gazprom bei der Dividende tatsächlich zurückrudern, dürfte das dem Aktienkurs sicherlich stark belasten. Die Aktie dürfte auch zukünftig ein heißes Eisen bleiben. Da die Aussichten für die weitere Gewinn- und Dividendenentwicklung aber gut sind, können mutige Dividendenjäger dabei bleiben. Der Stopp sollte zur Gewinnsicherung auf 3,80 Euro nachgezogen werden.