Aufgrund der ultralockeren Geldpolitik der EZB und der Leitzinsen bei nun exakt 0,00 Prozent wird es natürlich immer schwieriger, noch halbwegs vernünftige Renditen zu erzielen. Daher lohnt sich ein Blick auf dividendenstarke Aktien – wie etwa die Anteile von Gazprom, die aktuell mit einer hohen Dividendenrendite locken.
So weist die Aktie des weltgrößten Erdgasproduzenten ausgehend von den aktuellen Prognosen der Analysten derzeit eine Dividendenrendite von stattlichen 5,6 Prozent aus. Hier können Anleger natürlich schwach werden. Der Stichtag für den Erhalt der Dividende steht aktuell noch nicht fest, dürfte wie in den Vorjahren allerdings erst im Juli liegen.
Geringe Kontinuität
Der Haken für Dividendenjäger: Gazprom hat die Dividende in den vergangenen acht Jahren bereits zweimal deutlich gekürzt: 2009 von 2,66 auf 0,36 Rubel und 2013 von 8,97 auf 5,99 Rubel. Zudem mussten ausländische Anleger gewissermaßen weitere Kürzungen verkraften. So schüttete Gazprom zwar für 2013 und 2014 jeweils 7,20 Rubel aus, wegen des schwachen Rubels sank die Dividende hingegen von knapp 0,40 auf 0,23 US-Dollar.
Angesichts der niedrigen Gaspreise, der hohe Verschuldung, der schwierigen Refinanzierung sowie der hohen Investitionen alleine schon für die geplante Pipeline nach China ist gut möglich, dass die Anteilseigner in den kommenden Jahren weitere bittere Pillen in Form einer Dividendenkürzung schlucken müssen.
Nur für Zocker
Anleger, die hohen Wert auf konstant hohe Dividendenrenditen legen, sollten vor diesem Hintergrund eher auf Aktien wie Munich Re oder Shell setzen, die beide die Dividende seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gesenkt haben. Gazprom bleibt eher eine Aktie für hartgesottene Zocker. Wer auf eine Fortsetzung der Gegenbewegung der extrem günstig bewerteten Aktie setzen will, sollte sein Investment mit einem Stopp bei 2,60 Euro absichern.