Die Gazprom-Aktie hat sich zuletzt erfreulich stark entwickelt. Allerdings droht Ungemach: Wie der Informationsdienstleister Bloomberg berichtet, ist der Gasriese offenbar etwas nervös, dass sein seit 2006 bestehendes Exportmonopol für russisches Erdgas fallen könnte.
Daher hat Gazprom wie RBC unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, bereits im Februar einen Brief an den Kreml geschickt. Hierbei geht es darum, dass die Erlaubnis für den Rivalen Novatek, ebenfalls Erdgas in der EU absetzen zu können, zu einem höheren Wettbewerb und dadurch wohl auch niedrigeren Preisen führen würde. Dies wäre dann verständlicherweise schlecht für Gazprom sowie den russischen Staat, der mit 50 Prozent plus einer Aktie immer noch die Mehrheit am Rohstoffriesen hält. Dem Bericht zufolge ist im Kreml noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob auch andere Konzerne außer Gazprom die Exporterlaubnis für russisches Gas in die EU erhalten.
Spielball der Politik
Dies zeigt einmal mehr, wie stark die Entwicklung bei Gazprom von diversen politischen Entscheidungen abhängt. Daher bleibt die Aktie ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Diese sollten ihr Engagement bei den günstig bewerteten Titeln, die zudem mit einer Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent locken, mit einem Stopp bei 2,60 Euro absichern.