Beim russischen Energieriesen Gazprom läuft es operativ weiterhin rund. Nach dem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr wird für 2018 mit einer kräftigen Ergebnisverbesserung gerechnet. Und den jüngsten Aussagen aus dem Finanzministerium zufolge besteht auch die Möglichkeit einer deutlichen Dividendenanhebung.
So erklärte Präsidiumsmitglied Vladimir Kolychev, dass Gazprom dank der Ergebnisentwicklung hierzu „viele Ressourcen“ hätte. Er betonte aber, dass diese Entscheidung erst im kommenden Jahr getroffen werden solle.
Eigentlich sollte Gazprom wie alle halbstaatlichen Konzerne 50 Prozent des Überschusses als Dividende auszahlen. Wegen der hohen Investitionen für die strategisch wichtigen Pipelineprojekte, machte das Finanzministerium bisher aber noch eine Ausnahme.
Goldesel Gazprom
Der für 2018 erwartete Gewinnanstieg von 12,3 auf 19,4 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,70 Dollar je ADR, würde demnach theoretisch eine Dividende von 0,85 Dollar (umgerechnet 0,74 Euro) ermöglichen. Hieraus würde sich sogar eine Rendite von 17,4 Prozent errechnen. Allerdings sind die Chancen hierfür eher gering, Gazprom dürfte wohl erneut eine Ausnahmereglung erhalten. Dennoch verdeutlicht das Rechenbeispiel, welche Renditen beim Weltmarktführer mittel- bis langfristig möglich wären.
Mutige bleiben am Ball
Analysten rechnen aktuell für 2018 mit einer Ausschüttung von umgerechnet 0,21 Euro, woraus sich immerhin stattliche fünf Prozent Dividendenrendite ergeben. Für 2019 wird indes eine kräftige Anhebung auf 0,32 Euro erwartet. Mutige Anleger können jedenfalls nach wie vor bei den Gazprom-Papieren investiert bleiben. Der Stopp sollte bei 3,50 Euro belassen werden.