Die Anfang der Handelswoche vorgelegten Zahlen (mehr dazu lesen Sie hier) haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig die westeuropäischen Märkte für den Erdgasriesen Gazprom sind. Doch gerade hierfür gab es nun Daten, welche Gazprom-Aktionären nicht gerade gefallen werden. Welche Bedrohung steckt dahinter?
Um satte 272 Prozent sind die US-LNG-Exporte in die EU seit Juli 2018 gestiegen. Im vergangenen Sommer hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dem US-Präsidenten Donald Trump noch versprochen, dass man mehr US-Flüssiggas importieren werde.
Kein Grund zur Panik
Doch für Gazprom, den Platzhirsch am europäischen Gasmarkt, ist das noch kein Grund zu erhöhter Sorge. Denn die hohe Steigerungsrate liegt schlicht und ergreifend an der Tatsache, dass das Vergleichsniveau sehr gering war.
Selbst nach dem beeindruckenden 272-Prozent-Sprung beträgt der Marktanteil der US-Importe an LNG lediglich 14 Prozent. Und Flüssiggas selbst macht weniger als die Hälfte aller Gasimporte der EU aus.
Gazprom diversifiziert sich
Darüber hinaus werden für Gazprom durch den Bau der Pipelines in die Türkei und vor allem nach China zukünftig auch andere Märkte erheblich an Bedeutung gewinnen. Die Abhängigkeit vom europäischen Absatzmarkt wird dadurch deutlich sinken.
Mutige bleiben an Bord
Mutige Anleger mit einem langen Atem können bei der mit einem KGV von 3 und einem KBV von 0,3 extrem günstigen Gazprom-Aktie nach wie vor an Bord bleiben (Stopp: 3,50 Euro).