Es hat lange gedauert, bis Gazprom seine Zahlen für das dritte Quartal (das auch bei Gazprom bereits am 30. September endete) veröffentlichen konnte. Allerdings lässt sich behaupten, dass die Anteilseigner für die Wartezeit ausreichend „entschädigt“ worden sind. Denn die Zahlen waren wirklich sehr stark.
Der russische Gasriese hat das beste Quartalsergebnis seit 2012 erzielt. So wurde der Nettogewinn auf knapp 5,8 Milliarden Dollar fast verdoppelt und lag auch über den Analystenprognosen. Der Umsatz legte um 35 Prozent zu. Ebenfalls erfreulich für die Aktionäre: Der Rekord für den Gasabsatz in Europa aus dem vergangenen Jahr werde mit „mehr als 200 Milliarden Kubikmetern" 2018 übertroffen. Dank zahlreicher neuer Kunden wird man auch 2019 „mindestens 200 Milliarden Kubikmeter“ exportieren. Und in den darauf folgenden Jahren sollen die drei strategisch wichtigen neuen Pipelines in Betrieb genommen werden.
Darüber hinaus bestätigte der Vorstand, dass über eine Dividendenanhebung diskutiert werde, wie bereits in der Vorwoche berichtet wurde.
Mutige bleiben dabei
Die Aussichten für das operative Geschäft bleiben bei Gazprom nach wie vor sehr gut. Dennoch ist die extrem günstig bewertete Aktie angesichts der politischen Risiken für konservative Anleger eher ungeeignet. Mutige sollten hingegen dabei bleiben, der Stopp kann bei 3,50 Euro belassen werden.