Trotz der anhaltend niedrigen Ölpreise versucht die Öltöchter des Energieriesen Gazprom, Gazprom Neft, den Ausstoß weiter in die Höhe zu treiben. So wurde nun ein Joint Venture mit dem russischen Wettbewerber Rosneft in Betrieb genommen, bei dem kein Geringerer als Staatschef Wladimir Putin den Startschuss gab.
"Das ist ein wichtiges Ereignis für die russische Energiewirtschaft", sagte Putin als er mit dem symbolischen Knopfdruck auf dem großen Öl- und Gasfeld Ost-Messojacha – rund 2.400 Kilometer nordöstlich von Moskau – die Förderung beginnen ließ. Die 1990 entdeckten Messojacha-Felder liegen auf der Halbinsel Gydan im autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen (Westsibirien). Dort lagern vermutlich bis zu 470 Millionen Tonnen Öl und Gaskondensat sowie rund 188 Milliarden Kubikmeter Gas. Die Lagerstätte wird vom Gemeinschaftsunternehmen Messojachaneftegaz erschlossen, das in gleichen Anteilen von Gazprom-Tochter Gazprom Neft und Russlands größtem Ölkonzern Rosneft kontrolliert wird. Gazprom ist Projektbetreiber.
Allein 2016 wollen die Gesellschafter 85 Milliarden Rubel (1,2 Milliarden Euro) aufwenden. Bis 2040 werden umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro in das Projekt investiert. Plänen zufolge werden im laufenden Jahr 577.000 Tonnen Öl gewonnen. Ihre Projektleistung von 5,6 Millionen Tonnen Öl pro Jahr soll die Lagerstätte 2020 erreichen.
Weiterhin ein heißes Eisen
Die Aktie von Gazprom bleibt nach wie vor ein heißes Eisen. Deshalb sollten unverändert nur mutige Anleger mit einem langen Atem auf eine Neubewertung der enorm günstig bewerteten Aktie setzen. Der Stopp sollte bei 3,10 Euro platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)