Nachdem Gazprom bereits vor Monaten erklärt hatte, dass das Konzernergebnis in den ersten Monaten gesunken sei, legte der Gasriese nun endlich auch seine endgültigen Zahlen für das erste Quartal vor. Demnach sank der Überschuss um 41 Prozent auf 223 Milliarden Rubel (umgerechnet etwa sechs Milliarden Dollar). Belastet wurde die Bilanz des weltgrößten Gasproduzenten vor allem durch die Abschreibungen auf Forderungen gegenüber der Ukraine. Satte 71,3 Milliarden Rubel stellte das Unternehmen hierfür zurück. Zudem wurde das Ergebnis des Vorjahreszeitraums durch Sondereffekte positiv beeinflusst, welche 2014 nicht mehr angefallen sind.
Während der Absatz in die westeuropäischen Länder – den eindeutig lukrativsten Märkten für Gazprom – um drei Prozent zulegte, sanken die Lieferungen in die ehemaligen Sowjetrepubliken um zehn Prozent. Grund hierfür waren vor allem die geringeren Lieferungen an die Ukraine. Der Umsatz stieg indes dennoch um sechs Prozent auf 1,56 Billionen Rubel (rund 42 Milliarden Dollar).
Nur für Mutige
Die Nachricht über den niedrigeren Gewinn in den ersten Monaten ist keine Überraschung. DER AKTIONÄR hält daher weiterhin an seiner Einschätzung fest: Trotz aller Probleme und politischer Risiken ist die Gazprom-Aktie mit einem KGV von 3 und einem KBV von 0,3 einfach deutlich zu niedrig bewertet. Mutige Anleger können daher nach wie vor zugreifen. Für konservative Anleger bleibt das Papier hingegen weiter ungeeignet.