Die fehlenden Vorgaben aus den USA, wo die Börsen gestern wegen des Presidents Day geschlossen hatten, und die leicht rückläufigen Ölpreise würden eher kaum für ein deutliches Kursplus für einen Energietitel sprechen. Die Gazprom-Aktie legt dennoch mehr als drei Prozent zu. Und viele Anleger fragen sich: Weshalb?
Der Grund für den heutigen Kursanstieg ist eine Meldung, wonach im Aufsichtsrat des Erdgasproduzenten darüber diskutiert werden soll, ein Aktienrückkaufprogramm aufzulegen. Bisher hatte sich die Gazprom-Führung bezüglich derartiger Programme eher zurückhaltend gezeigt. Nun soll das Thema bei der nächsten Sitzung am 5. März auf der Tagesordnung stehen.
Zwei Seiten der Medaille
Es dürfte interessant werden, ob Gazprom tatsächlich eigene Aktien zurückkaufen will. Dies könnte natürlich dem Aktienkurs einen zusätzlichen Schub verleihen. Andererseits gibt es für Gazprom angesichts zahlreicher teurer Pipelineprojekte und hoher Schulden natürlich auch durchaus sinnvollere Verwendung für das Kapital. DER AKTIONÄR rechnet daher eher nicht mit der Auflegung eines neuen Aktienrückkaufprogramms.
Nichtsdestotrotz können langfristig orientierte, mutige Anleger nach wie vor bei der Gazprom-Aktie zugreifen (Stopp 3,20 Euro). Schließlich bleiben die Perspektiven für den weltgrößten Erdgasproduzenten sehr gut, das Chartbild aussichtsreich und die Bewertung ist immer noch sehr attraktiv.