Das Jahr 2014 war alles andere als leicht für Gazprom. Wie erwartet ist daher der Überschuss des weltgrößten Erdgasproduzenten regelrecht eingebrochen: Vor allem wegen der Ukraine-Krise und des warmen Wetters ist der Nettogewinn im vergangenen Jahr um satte 86 Prozent auf 159 Milliarden Rubel (2,8 Milliarden Euro) gefallen.
Die Nachfrage im Westen nach russischem Erdgas war im vergangenen Jahr vor allem wegen der milden Temperaturen gefallen. Zudem hatte Russland der Ukraine wegen unbezahlter Rechnungen monatelang kein Gas geliefert. Der Umsatz von Gazprom legte im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf 5,59 Billionen Rubel zu. 2013 hatte das Unternehmen 5,25 Billionen Rubel umgesetzt. Zu dem leichten Anstieg trug vor allem die massive Abwertung der russischen Währung bei, weil das Ausland Rechnungen in Dollar bezahlt und Gazprom deswegen mehr Rubel erhielt.
Darüber hinaus trieb der schwache Wechselkurs die Nettoschulden des Konzerns innerhalb eines Jahres um 48 Prozent in die Höhe. Insgesamt wuchsen die Zahlungsverpflichtungen auf 1,65 Billionen Rubel.
Keine Überraschung
Der dramatische Gewinneinbruch hatte sich bereits angekündigt und war deshalb auch keine Überraschung, weshalb der Aktienkurs sich in einem schwierigen Marktumfeld relativ robust präsentiert. Die Gazprom-Aktie bleibt wegen der politischen Risiken nach wie vor ein heißes Eisen und daher für konservative Anleger eher ungeeignet. Mutige Anleger können hingegen wegen der enorm günstigen Bewertung weiter zugreifen. Der Stopp sollte bei 4,10 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)