In dieser Woche dürfte es für die Gazprom-Aktionäre richtig spannend werden: Denn mit dem anstehenden Besuch von Präsident Wladimir Putin in China rechnen alle Experten auch mit der Unterzeichnung des 30-jährigen Gasliefervertrags. Dies könnte der zuletzt ohnehin stark gelaufenen Aktie weiteren Rückenwind verleihen.
Entscheidend hierfür dürften jedoch die Details des Vertrags werden. Bislang berichteten Medien unter Berufung auf informierte Kreise lediglich, dass der Preis bei 350 US-Dollar je 1.000 Kubikmeter liegen soll. Das wäre zwar deutlich niedriger als die Preise, die westeuropäischen Staaten für Gazproms Erdgas zahlen müssen (zuletzt durchschnittlich knapp 390 Dollar) – und was Gazprom ursprünglich erhofft hatte. Allerdings läge der Preis auch weit über dem Absatzpreis für die russischen Verbraucher und die Abnehmer in den ehemaligen Sowjetrepubliken (zuletzt etwa 270 Dollar). Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer auch die Details zur Finanzierung der zu errichtenden Pipelines von Sibirien nach China.
Aktie bleibt ein Kauf
Der Deal mit China könnte der Gazprom-Aktie weiteren Auftrieb verleihen – auch wenn das Gas wohl erst ab dem Jahre 2019 ins reich der Mitte strömen würde. Die langfristigen Perspektiven für den Gasriesen würden sich dadurch jedenfalls erheblich aufhellen, da man sich zum einen über 30 Jahre hinweg einen riesengroßen Absatzmarkt sichert und damit die Abhängigkeit von Westeuropa deutlich reduzieren kann. Die immer noch enorm günstig bewertete Gazprom-Aktie bleibt für mutige Anleger ein klarer Kauf (Stopp: 4,40 Euro).