Bereits seit Jahren belastet Gazprom der Streit mit dem ukrainischen Gasversorger Naftogaz. Auch deshalb versuchen die Russen, die Ukraine als Transitland mit den neuen Pipelines Nord Stream 2 und Turkish Stream zu umgehen. Doch nun droht dem Gasriesen auch noch Ärger mit einem anderen osteuropäischen Land.
So hat Bulgarien, das ab 2020 mit wegfallenden Durchleitungsgebühren für russisches Erdgas rechnen muss, angedroht, vor Gericht zu ziehen. Hintergrund hierfür ist der Bau von Turkish Stream. Durch die neue Pipeline durch das Schwarze Meer ist der Gasexport von Russland in die Türkei über die Transbalkan-Leitung (Ukraine, Rumänien, Bulgarien) nicht mehr notwendig. Allerdings würde sich Bulgarien auch mit einer Lösung zufrieden geben, wonach stattdessen die zweite im Rahmen von Turkish Stream errichtete Pipeline (die vor allem russisches Erdgas via Südosteuropa nach Mitteleuropa leiten soll) durch Bulgarien verläuft.
Die Chancen, einen möglichen Streit mit einem weiteren Land zu vermeiden, stehen relativ gut. Nichtsdestotrotz sind die günstig bewerteten Gazprom-Anteile weiterhin nur für mutige Anleger mit einem sehr langen Atem geeignet. Der Stopp kann bei 3,50 Euro belassen werden.