Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine haben wieder zugenommen. Der Rubel-Kurs schlägt sich indes trotz der drohenden Gefahr schärferer Sanktionen noch relativ wacker. Für Gazprom ist dies eine gute Nachricht. Denn ein starkes Absinken der Heimatwährung würde dem Gasriesen Probleme bereiten.
Denn der Energieriese ist vor allem stark in US-Dollar und Euro verschuldet. Lediglich 20 Prozent der Schulden sind in Rubel denominiert (siehe Grafiken unten). Ein deutliches Absinken des Rubelkurses würde die Fremdwährungsverbindlichkeiten in der Bilanz weiter ansteigen lassen – zusätzlich zur ohnehin planmäßigen Ausweitung der Schulden im Zuge der drei ehrgeizigen Pipelineprojekte.
Kein Grund zu erhöhter Sorge
Allerdings ist das aktuelle Schuldenniveau für Gazprom durchaus beherrschbar. Die Nettoverschuldung dürfte sich Analystenprognosen zufolge Ende des Jahres auf 38 Milliarden Dollar belaufen, was nur leicht über dem für 2018 erwarteten EBITDA liegt. Zudem erzielt der Gasgigant auch einen großen Teil seiner Erlöse in ausländischen Währungen wie etwa dem US-Dollar. Grund zur Panik im Zuge eines möglichen Rubelverfalls besteht also nicht.
Die Aktie von Gazprom bleibt jedenfalls ein heißes Eisen. Für vorsichtigere Anleger sind die Papiere nach wie vor eher ungeeignet, mutige Anleger können indes weiter zugreifen (Stopp: 3,50 Euro).