Die Aktie von Gazprom konnte an den vergangenen Handelstagen wieder kräftig zulegen. Grund hierfür sind vor allem die Hoffnungen auf eine Entspannung im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. So hat Wladimir Putin sich nun für eine Verschiebung des Referendums ausgesprochen und die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine zum Dialog aufgefordert. Zudem sollen angeblich bereits die ersten russischen Truppen von der Grenze zur Ukraine abgezogen worden sein.
Diese Anzeichen für eine Entspannung verleihen dem russischen Aktienmarkt natürlich Rückenwind. Davon profitiert natürlich auch das nach Börsenwert größte und auch in Deutschland am häufigsten gehandelte Unternehmen, der Gasriese Gazprom. Der jüngste Kurssprung hat bei den Anteilen des Weltmarktführers bislang allerdings lediglich dazu geführt, dass das KGV für 2014 von 2,5 auf 2,8 geklettert ist. Im Vergleich mit anderen Gasproduzenten ist dies immer noch eine extrem niedrige Bewertung. Der britische Gasriese BG Group wird beispielsweise zu dem 19-fachen des für 2014 erwarteten Gewinns bewertet. Ein gewisser Abschlag für die Anteile von Gazprom ist wegen der hohen politischen Risiken, der stärker schwankenden Währung und der unzureichenden Informationspolitik (was leider bei russischen Unternehmen fast schon üblich ist) zwar gerechtfertigt, eine derart hohe Bewertungsdifferenz ist jedoch klar überzogen.
Stoppkurs nachziehen!
DER AKTIONÄR rät mutigen Anlegern daher weiterhin zum Kauf der Gazprom-Titel. Eine Neubewertung der Aktie des weltgrößten Gasproduzenten ist früher oder später eigentlich unvermeidlich. Da sich nun auch das Chartbild wieder deutlich aufgehellt hat (siehe unter: Ausbruch geglückt), wäre nun ein guter Zeitpunkt zum Einstieg. Der Stoppkurs sollte von 3,70 auf 4,00 Euro nachgezogen werden.