Anders als eigentlich zu erwarten gewesen wäre, gab es bei der Gazprom-Aktie nach dem regelrecht historischen Kurssprung am Dienstag (der Vorstand hatte einen überraschend hohen Dividendenvorschlag ins Spiel gebracht) – bisher – keinen deutlichen Rücksetzer im Zuge von Gewinnmitnahmen. Wie geht es nun mit der Aktie weiter?
Rein charttechnisch betrachtet stehen die Chancen dafür, dass es früher oder später eine Korrektur geben wird, natürlich hoch. So hängt die Aktie aktuell am Hoch bei 6,27 Dollar fest, einer Marke, an welcher der Kurs bereits im Jahre 2015 nach unten gedreht hatte. Gut möglich, dass im Zuge der – absolut gesunden – Gegenbewegung nun auch das aufgerissene Gap zwischen 5,84 und 5,91 Dollar geschlossen wird.
Auch ein etwas größerer Rücksetzer wäre aus charttechnischer Sicht noch kein Beinbruch. Erst bei einem Unterschreiten des Ausbruchsniveaus von knapp 5,30 Dollar würde sich das Chartbild wiedereintrüben. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gazprom-Titel so weit fallen, ist aktuell aber sehr gering – selbst im Falle eines möglichen Vetos des Aufsichtsrates zur vorgeschlagenen Dividendenanhebung.
Sollte es der Gazprom-Aktie gelingen, den Widerstand bei 6,27 Dollar aus dem Weg zu räumen, lautet das nächste Kursziel zunächst 6,52 Dollar. Sollte auch diese Hürde genommen werden, wäre der Weg anschließend bis 6,79 Dollar frei.
Stoppkurs erneut nachziehen
Gut möglich, dass es bei der Gazprom-Aktie in den kommenden Wochen und Monaten nun zunächst zu einer Konsolidierungsphase kommt. Die Aussicht auf eine satte Dividendenzahlung im Sommer sowie die langfristig guten Perspektiven für den weltgrößten Erdgasproduzenten machen die immer noch günstig bewertete Aktie (KGV von 4, KBV von 0,3) aber weiterhin attraktiv.
Investierte Anleger sollten nun zur Gewinnsicherung den Stopp erneut nachziehen, diesmal auf 4,10 Euro.