Wird es in Zukunft eine Art Powerbank nicht nur für Handys, sondern auch für Elektroautos geben? Wenn man die neuen Pläne von Volkswagen verfolgt, könnte man fast auf den Gedanken kommen. Schon 2017 hat VW ein solches Konzept zusammen mit Kreisel Electric aus Österreich auf der IAA vorgestellt. Eine Ladesäule, die nach dem Prinzip einer Powerbank funktioniert. Jede Säule arbeitet mit einer Speicherkapazität von 200 kWh und kann bis zu vier Fahrzeuge und E-Bikes gleichzeitig laden.
Ladevorgang verkürzt sich
Die Powerbanks können auf öffentlichen Parkplätzen aufgestellt werden. Der Ladevorgang solle durchschnittlich nur noch 17 Minuten dauern. Zum Vergleich: Aktuell dauert ein Ladevorgang an einer Schnellladesäule von Ionity rund 40 Minuten. Für ein Pilotprojekt hat Volkswagen die Stadt Wolfsburg ausgewählt. Erste mobile Ladesäulen werden im ersten Halbjahr 2019 aufgestellt. Von 2020 an solle die so genannte Powerbanks auch in anderen Städten eingesetzt werden. Thomas Schmall, Vorstandschef der VW-Konzern-Komponente, sprach von einem "entscheidenden Schritt zu einem leistungsfähigen Netz von Ladepunkten". Dies sei ein komplett neuer Ansatz für den schnellen Ausbau der Infrastruktur. Deren unzureichender Ausbau gilt als ein Haupthindernis beim Ausbau der Elektromobilität.
Dennoch verwundert das neue Konzept von Volkswagen etwas. Zusammen mit Ford, BMW und Daimler hat man sich zusammengeschlossen, um unter dem Namen Ionity den Ausbau der Ladesäulen in ganz Europa vorn zu treiben.
200-Tage-Linie aus dem Blick
Volkswagen-Chef Herbert Diess hatte Mitte November Investitionen von 44 Milliarden Euro für Digitalisierung, autonomes Fahren und E-Mobilität in den kommenden fünf Jahren angekündigt. Die Strategie ist richtig! Nicht nur deshalb entwickelte sich die Aktie von VW im Vergleich zu BMW und Daimler zuletzt deutlich besser. Und dennoch: Der schwache Gesamtmarkt drückte auch die Aktie vor Weihnachten wieder unter die 90-Tage-Linie. Die wichtige 200-Tage-Linie geriet vorerst außer Sichtweite. Diese liegt bei 152,65 Euro. Das Chartbild würde sich wieder etwas aufhellen, sofern die 90-Tage-Line bei 15,87 Euro zurückerobert wird. Abwarten!