Bei den großen Spielekonzernen kommen die Umsätze schon lange nicht mehr ausschließlich aus dem Verkauf von Videospielen. Einen entscheidenden Teil der Einnahmen bringen Zusatzinhalte und Mikrotransaktionen. Ein unglaublich profitables Geschäft für Konzerne wie Activision Blizzard und Electronic Arts.
Activision Blizzard und Electronic Arts haben früh erkannt, dass Spieler auch nach dem Erscheinen des Spieles bereit sind, für Zusatzinhalte ein paar Euro mehr zu bezahlen. Beispielsweise für Ingame-Gegenstände, um im Spiel schneller voranzukommen oder sich von anderen Spielern optisch abzuheben. Entscheidend für die zusätzliche Monetarisierung ist jedoch, dass die Spieler lange am Spiel festhalten. Es wundert daher nicht, dass Activision Blizzard in seinen Geschäftsberichten die gleiche Kennzahl verwendet wie Werbe-Firmen: „Monthly Active Users (MAU)“. Denn nur wer tatsächlich ein Spiel spielt, kommt auch für den Kauf von Zusatzinhalten in Frage.
Für die Konzerne sind die Zusatzinhalte eine hervorragende Einnahmequelle, denn sie verursachen nur geringe zusätzliche Entwicklungskosten und sind entsprechend profitabel. Gleichzeitig werden durch Zusatzinhalte und Mikrotransaktionen auch nach dem Veröffentlichungstermin Umsätze gemacht – Umsatzspitzen werden ausgeglichen. Die Bilanzsituation ist damit für alle interessierten Parteien besser einzuschätzen, da sich aus den geglätteten Bilanzposten die entscheidenden Trends deutlicher herauslesen lassen.
Langfristige Trends bleiben intakt
Doch es war nicht nur ein Trend, der die rasante Rallye in den vergangenen Jahren antrieb. Hinzu kam Mobile-Gaming, das Videospiele für ganz neue Kunden interessant macht, der digitale Vertrieb und neue Cross-Marketing-Möglichkeiten durch E-Sports.
Auch im aktuell anhaltenden Abverkauf bleiben diese Trends intakt. DER AKTIONÄR weicht daher nicht von seiner langfristigen bullishen Meinung für die Gaming-Aktien ab. Jedoch wurde der Stopp von 90,00 Euro bei Electronic Arts erreicht und auch die Aktie von Activision Blizzard nähert sich ihrem Stopp bei 55,00 Euro. Kurzfristig rät DER AKTIONÄR Abstand zu halten um Verluste im anhaltenden Abwärtstrend zu begrenzen.