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Foto: Nintendo
30.08.2021 Jan-Paul Fóri

Gaming-Aktien: China setzt Sektor mit neuen Regeln unter Druck

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Take-Two Interactive Software

Zum Auftakt der neuen Handelswoche werden die Regularien in China einmal mehr verschärft. Hatten in den vergangenen Wochen EdTech-Unternehmen und Internetkonzerne im Visier der chinesischen Behörden gestanden, rückt am Montag die Spielebranche in den Fokus. Die teils gravierenden Einschnitte rechtfertigt die chinesische Regierung dabei mit Gesundheitsbedenken.

Minderjährige in China dürfen künftig nur noch drei Stunden pro Woche mit Online-Spielen verbringen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, haben die Behörden neue Regeln eingeführt, wonach unter 18-Jährige nur noch am Freitagabend zwischen 20 und 21 Uhr, an Samstagen, Sonntagen sowie an Feiertagen für jeweils eine Stunde spielen dürfen. Zudem soll sichergestellt werden, dass die Registrierung und Anmeldung bei den Online-Diensten immer unter der echten Identität geschieht.

Drastische Verschärfung 

Bereits zuvor wurde Kindern und Jugendlichen die Zeit vor der Konsole stark limitiert: Weil es in China Bedenken gibt, dass Jugendliche durch zu viel Zeit mit Online-Spielen eine Sucht entwickeln könnten, mussten Anbieter schon zuvor ihre Dienste streng regulieren. Zuletzt waren pro Tag eineinhalb Stunden erlaubt, an Feiertagen durfte drei Stunden gespielt werden. Mit den neuen Regeln wurde die Spielzeit in einer regulären Woche somit von zehneinhalb Stunden auf drei Stunden zusammengestaucht. 

Folgen für Nintendo, Activision Blizzard und Co. 

Für die großen Spieleentwickler Activision Blizzard, Take-Two Interactive, Electronic Arts und Nintendo könnten die neuen Regeln zu Umsatzeinbußen führen. Laut einer Studie von DFC Intelligence stammen rund 1,5 Milliarden der weltweit knapp 3,2 Milliarden Gamer aus dem asiatischen Raum. Im vergangenen Jahr zählte China selbst 664 Millionen aktive Spieler, wie aus Erhebungen des Branchenverbandes Game Committee of the Publishers Association of China hervorgeht. Laut Gamma Data war zum ersten Halbjahr 2019 zudem rund jeder fünfte Gamer unter 18 Jahren alt. Folglich dürfte die neuen Regelungen bei mehreren Millionen Nutzern zur Geltung kommen und damit deren Konsumverhalten negativ beeinflussen, was sich wiederum auf die Zahlen der Spieleentwickler auswirken könnte. 

Nintendo (WKN: 905551)

In der jüngsten Vergangenheit kam es bei zahlreihen Gaming-Aktien bereits zu teilweise deutlichen Kursverlusten. Aus Sicht des AKTIONÄR dürften die neuen Regeln den Spieleentwicklern zusetzen. Anleger sollten die Stoppkurse (Activision Blizzard 61 Euro, Electronic Arts 106 Euro, Take-Two 120 Euro) daher im Auge behalten. Die Nintendo-Aktie wurde vor Kurzem bei 50 Euro ausgestoppt. 

Mit Material von dpa-AFX.

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