General Electric (GE) wagt Kreisen zufolge einen Frontalangriff auf Siemens. Der US-Mischkonzern soll ein Kaufangebot für den französischen Hersteller von Zügen und Energietechnik Alstom in Höhe von mehr als 13 Milliarden Dollar (9,4 Milliarden Euro) vorbereiten, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das US-Unternehmen ist der Erzrivale von Siemens, das ebenfalls in diesen Bereichen aktiv ist.
Alstom dementiert
Das Geschäft könnte bereits in der kommenden Woche verkündet werden, schrieb Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Firmensprecher von GE wollte sich auf Anfrage nicht äußern, bei Alstom verwies man hingegen einen möglichen Verkauf an GE ins Reich der Fabeln.
Der mögliche Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von 25 Prozent auf den aktuellen Börsenwert der Franzosen. GE hat sich den Informationen zufolge bereits die Unterstützung des französischen Mischkonzerns Bouygues gesichert, der 29 Prozent an Alstom hält. Den Kauf könnten die Amerikaner leicht stemmen, verfügen sie doch über ein Finanzpolster von 89 Milliarden Dollar, davon 57 Milliarden Dollar im Ausland.
General Motors setze verstärkt aufs Industriegeschäft, heißt es in dem Bericht. Firmenchef Jeff Immelt äußerte erst vor Kurzem, dass GE nach Übernahmen Ausschau halte, die einen exzellenten Wert und hohes Synergiepotenzial hätten und außerdem sehr gut in die Wachstumsstrategie des Konzerns passen würden. Dafür wäre Immelt auch bereit, mehr als die geplanten eins bis vier Milliarden Dollar auszugeben.
Schlecht für Siemens
Eine Übernahme von Alstom durch GE wäre für Siemens keine gute Sache, würde sie die Wettbewerbssituation der Deutschen durchaus schwächen. Bei Alstom lässt sich auf das Kaufangebot spekulieren, möglicherweise gibt es ja auch noch einen Nachschlag.