Am heutigen Abend wird es spannend: Dann startet in den USA der Prozess im Zusammenhang mit der zurückgezogenen Übernahme von Akorn. DER US-Generikahersteller pocht auf den Vollzug der Transaktion und will dies auf dem juristischen Weg durchsetzen. Fresenius hatte die Übernahme Ende April abgeblasen, weil nach Einschätzung der Gesellschaft schwer wiegende Verstöße von Akorn gegen Vorgaben der US-Gesundheitsbehörde FDA zur Datenintegrität in der Produktentwicklung vorlagen. Der erste Verhandlungstag vor dem zuständigen Court of Chancery im US-Bundesstaat Delaware ist der heutige Montag, 9. Juli. Die Übernahme wäre mit 4,75 Milliarden Dollar die bislang zweitgrößte der Unternehmensgeschichte geworden. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux sieht eine mindestens 70-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der Gesundheitskonzern mit der Absage der Übernahme von Akorn juristisch durchkommen werde.
DAX-Favorit der NordLB
Zuletzt haben zudem einige weitere Analysten die Aktie von Fresenius genauer unter die Lupe genommen. Das US-Analysehaus Bernstein Research bestätigte sein „Outperform“-Rating mit einem Kursziel von 83 Euro. Die NordLB hat die Einstufung für Fresenius auf „Kaufen" mit einem Kursziel von 82 Euro belassen. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2018 lasse unverändert auf weitere Rekordergebnisse und Dividendenerhöhungen der Hersteller von Medizintechnik hoffen, so Analyst Holger Fechner. Im DAX zählten vor allem FMC und Fresenius zu seinen Favoriten.
Nachdem die Aktie in den vergangenen Monaten performancetechnisch nicht überzeugen konnte, hat das Papier zuletzt wieder Gas gegeben und mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie ein Kaufsignal generiert. Wichtig wär nun, dass das Jahreshoch bei 71,36 Euro nachhaltig überwunden werden kann. Dann wäre der Weg aus charttechnischer Sicht vorerst nach oben frei. DER AKTIONÄR empfiehlt, weiter investiert zu bleiben. Ein Stopp bei 54 Euro sichert die Position nach unten ab.